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Prostata - MRT

Prostata-MRT zur Früherkennung und Therapieunterstützung

Und Ihr Risiko?

Trotz regelmäßiger Vorsorge-Untersuchungen kann ein Prostatakrebs nicht immer sicher erkannt bzw. nachgewiesen werden. Mit der ergänzenden multiparametrischen MRT der Prostata können dagegen bis zu 90% der Karzinome entdeckt werden. Neben der Früherkennung hilft die Prostata-MRT auch vor einer Gewebeentnahme beim Urologen, gegebenenfalls bei einer Therapieentscheidung und bei der Verlaufskontrolle.

Gründe, die Untersuchung durchzuführen

Es gibt viele gute Gründe für eine multiparametrische MRT der Prostata:

  • Der Prostatakrebs ist der häufigste Tumor des Mannes. Das Risiko an einem Prostatakrebs zu erkranken steigt mit dem Alter an. Frühe Krebsstadien sind schonender behandelbar als fortgeschrittenen Stadien.
  • Das Prostatakarzinom kann lange Zeit ohne Symptome wachsen. Urologische Untersuchungen alleine können unter Umständen vorhandene Krebsherde nicht auffinden – die multiparametrische MRT der Prostata stellt hier die derzeit beste Methode zur Darstellung tumorverdächtiger Herde in der Prostata dar.
  • Ein erhöhter PSA-Wert kann viele Ursachen haben und muss nicht zwangsläufig Krebs bedeuten. Bei anhaltend hohen oder trotz urologischer Behandlung weiter ansteigenden PSA-Werten kann die MRT helfen, einen bösartigen Prostatatumor auszuschließen.
  • Ein verdächtiger Befund in der MRT kann dann gezielt punktiert werden – das erhöht die Trefferquote der Biopsie.
  • Wenn in der MRT kein verdächtiger Befund gefunden wird, so liegt mit hoher Sicherheit kein höhergradig aggressiver und damit therapeutisch relevanter Krebs vor – das kann Ihnen die Biopsie ersparen.
  • Bei gesichertem behandlungsbedürftigen Prostatakrebs liefert die MRT unter Umständen wertvolle Zusatzinformationen für die Planung Ihres individuellen Behandlungskonzeptes durch Urologen sowie ggfs. Strahlentherapeuten und Onkologen: Entscheidungshilfe zwischen unterschiedlichen Therapieformen wie Operation, Bestrahlung, Implantation sog. "Gold-Seeds", hochfokussierter Ultraschall (HIFU), irreversible Elektroporation (IRE) oder aktive Überwachung (Active Surveillance), und dies besonders auch im Hinblick auf die Schonung von für die Erektion wichtigen Gefäß- und Nervenstrukturen.
  • Die MRT kommt ohne potentiell schädliche Röntgenstrahlung aus. Sie arbeitet mit Hochfrequenz-Impulsen in einem starken Magnetfeld. Krebsauslösende Nebenwirkungen sind nicht bekannt.

Nutzen der Untersuchung

Es gibt eine Vielzahl möglicher Situationen in denen eine MRT-Bildgebung der Prostata sinnvoll ist, beispielsweise:

  • Wenn Sie über 50 Jahre alt sind und Vorsorge betreiben möchten.
  • wenn der PSA-Wert wiederholt erhöht ist oder kurzfristig stark angestiegen ist, also der Verdacht auf Prostatakrebs besteht.
  • wenn Sie ein erhöhtes familiäres Risiko haben (Bruder / Vater an Prostatakrebs erkrankt).
  • wenn bei Ihnen eine Biopsie / Gewebeprobe-Entnahme der Prostata gemacht werden soll.
  • wenn bei Ihnen bereits eine Biopsie durchgeführt wurde und diese negativ war. Nur etwa ein Drittel der Prostata-Krebserkrankungen werden durch Biopsien entdeckt.
  • wenn bei Ihnen durch Biopsie ein Prostatakarzinom gesichert wurde und die für Sie am besten geeignete Therapie gesucht wird. Die Untersuchung kann hier wichtige Zusatzinformationen liefern, so z.B. weitere aggressivere Herde sichern oder ausschließen, was die Therapieentscheidung beeinflussen kann.
  • wenn Sie bestrahlt werden sollen. Die Untersuchung ermöglicht die gezielte Bestrahlung des erkrankten Areals.
  • wenn Sie aktiv überwacht werden sollen (engl. Active Surveillance). Die Untersuchung ist ideal zur Verlaufskontrolle geeignet.
  • wenn bei Ihnen bereits die Prostata vollständig entfernt wurde und nun der Verdacht auf einen lokalen Rückfall (sog. „PSA-Rezidiv“) besteht.

Trotz der aufgeführten Vorteile wird die MR-Untersuchung der Prostata nicht in allen Situationen von der Krankenkasse bezahlt. In der Prostatakrebs-Früherkennung ist die MRT der Prostata keine allgemeine Kassenleistung. Bitte fragen Sie gegebenenfalls vorher bei Ihrer Krankenkasse nach, ob diese die Kosten übernimmt.

Wer kommt für die Untersuchung auf?

Bei der mpMRT der Prostata werden mehrere Aufnahmeverfahren im MRT unter Berücksichtigung der speziellen Tumorbiologie kombiniert.

Daher kommt der Name "multiparametrische MRT". Dadurch erhöht sich die diagnostische Genauigkeit ganz erheblich und liefert damit dem Urologen die entscheidenden Informationen, um den Patienten individuell und gezielt weiter zu diagnostizieren und zu behandeln.

Die dazugehörige Befundung bewertet jeden Tumorherd nach den speziellen PI-RADS-Kriterien und kartiert diese genau im Befund. Dieses aufwändige Vorgehen zahlt die gesetzliche Krankenversicherung nach derzeitiger Rechtslage in der Regel leider nicht.

GKV-Patienten bieten die teilnehmenden Radiologen individualvertraglich die Untersuchung als Wunschleistung gegen Privatrechnung an.

Die Kosten für die Untersuchung werden von privaten Krankenversicherungen in aller Regel übernommen. Bitte klären Sie aber in jedem Fall vor der geplanten Untersuchung die Kostenübernahme ab.

Medizinisch sinnvoll aber keine Kassenleistung sind zusätzlich diese Indikationen:

  • zur Stadieneinteilung bei Verdacht auf Prostata-Karzinom vor der ersten Biopsie zur besseren Lokalisation und gezielter Probenentnahme ("kognitive Stanze"), ggf. auch unter Bildfusion mit dem Ultraschallgerät der Urologen während der Biopsie ("fusionierte Stanze").
  • im Rahmen der Früherkennung
  • aktive Überwachung (Active Surveillance) bei grenzwertigen PSA-Werten und / oder gesichertem kleinen, noch nicht therapiebedürftigen Prostata-CA

Diese Wahlleistungen können sowohl von privat versicherten als auch von gesetzlich versicherten Patienten in Anspruch genommen werden (Abrechnung nach der Gebührenordnung der Ärzte - GOÄ)

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